Kindergarten-Antifa

Kindergarten-Antifa

Hui, die Kindergarten-Antifa hat sich ein neues Ziel auserkoren, dieses Mal wird Frei.Wild als vermeintlich rechtsradikale Sau durchs Dorf getrieben. Deutschlandweit sagen Künstler und Medien Festivalteilnahmen und Präsentationen ab, weil dort die angeblich umstrittene und mal als rechtslastig, mal als deutschtümelnd bezeichnete südtiroler Band Frei.Wild auftritt. Höhepunkt ist jetzt die Rücknahme der Echo-Nominierung für die Band, weil MIA. und Kraftclub mit einer Absage drohten, falls die Nominierung bestehen bleibt.

Das ist in etwa so „mutig“ wie die Aktion Keine Bedienung für Nazis. Den eigenen latenten Antisemitismus im linken Lager, den man als Antizionismus tarnt, lässt man wie immer unerwähnt. Es ist natürlich auch viel einfacher, einen selbst erschaffenen Feind zu bekämpfen, als sich an den echten Rechten abzuarbeiten. Die werden sich ihre verquere Einstellung von solchen und anderen Aktionen sowieso nicht nehmen lassen.

Der einzig starke Vorwurf gegen die Band ist die ehemalige Mitgliedschaft des Sängers in der rechtsradikalen Band Kaiserjäger. Heute distanzieren sich Sänger und Band bei jeder Gelegenheit von jeglichem Extremismus, was ihnen aber nicht abgenommen wird. Während für RAF-Mitglieder barmherzig die Freilassung gefordert wird und Antisemiten mit Integrationspreisen bedacht werden, wird eine Abkehr von rechtsradikalem Gedankengut nicht anerkannt und erst recht nicht für möglich gehalten. Vielleicht hätte man sich lediglich von Rechts- aber nicht von anderen Extremismen distanzieren sollen…

Die Texte einiger Lieder werden teilweise als dumpfer Patriotenrock bezeichnet, und ja, sie sind patriotisch. Aber Patriotismus ist weder verboten noch beinhaltet er automatisch Rassismus und Nationalismus. Lustig in diesem Zusammenhang ist, dass der Band MIA., die sich nun so deutlich gegen Frei.Wild positioniert hat, 2003 ein ähnlicher Vorwurf wegen des Textes von „Was es ist“ gemacht wurde. Die politische Rechte bejammert zwar immer wieder gerne, dass Patriotismus in Deutschland ständig stigmatisiert würde, allerdings werden ihr dafür leider auch immer wieder dümmliche Argumente geliefert, indem sich manche auch auf die kleinste Aufwallung von Vaterlandsliebe stürzen und sie als Nationalismus und Rassismus diffamieren.

Der nächste Vorwurf bezieht sich auf angeblich Gewalt verherrlichende oder legitimierende Textstellen. Während man die gleiche Attitüde bei Punk- und Hip-Hop-Musik für nicht wirklich problematisch hält, glaubt man hier auf einmal ein Fanal für die nächste Revolution von Rechts entdeckt zu haben. Dabei sind die meisten Texte und ihre Themen nicht viel anders als das, was in als links angesehenen Musikrichtungen so gesungen wird.

Der bescheuertste Vorwurf ist aber, dass die Musik ja auch am rechten Rand gut ankommen würde. Dort hat man sicherlich auch die jüngsten Gedichte vom Ex-Waffen-SS-Mitglied Günter Grass sehr wohlwollend aufgenommen….