Tabakverbote: Die Stigmatisierung des Genusses

Tabakverbote: Die Stigmatisierung des Genusses

Zigarette und ein Glas Milch

Tabakgenuss

Die neuen Pläne der EU-Kommission zur Verschärfung der Tabakverordnungen zeigen, wohin die mit den so genannten Nichtraucherschutzgesetzen begonnene Reise eigentlich gehen soll. Sie waren lediglich Türöffner und Testballons für viel weitreichendere Maßnahmen gegen den Tabakkonsum, die zu einer endgültigen Stigmatisierung von Rauchern führen sollen.

Schon die Verordnungen zum Nichtraucherschutz, die mangels Zuständigkeit für die Gesundheitspolitik über den Umweg des Arbeitsschutzes durchgesetzt wurden, zielten darauf ab, die Raucher als Gruppe ins Abseits zu stellen, indem sie entweder vor die Kneipentür oder in Sonderräume vertrieben wurden, am Besten aber draußen in die Kälte, wo sie jeder als abschreckendes Beispiel sehen kann. Freilich hat das bisher noch nicht so ganz funktioniert, weil es vielerorts einfach ignoriert wird. Deshalb holt man in Brüssel und andernorts nun zum nächsten Schlag aus.

Bestimmte Tabakprodukte wie Menthol- oder Slim-Zigaretten sollen ganz verboten werden, vorgeblich, um die Einstiegshürde zum Rauchen zu erhöhen. Die Vorschrift zu noch größeren Warnhinweisen und zusätzlichen Schockbildern auf den Verpackungen zielt dabei direkt auf eine noch größere Stigmatisierung und Ausgrenzung von Rauchern. Das sich dazu gesellende geplante Verbot von Ummantelungen, die diese verdecken, tut dann sein Übriges. Jeder soll schließlich sehen können, wie absolut unvernünftig und selbst ihre eigene Gesundheit verachtend Raucher sind. Rauchen als Kulturgut soll so aus dem gesellschaftlichen Leben verbannt werden, so wie man es schon in den meisten visuellen Medien geschafft hat.

Diejenigen die all das gutheißen, sollten sich aber im Klaren sein, dass die ganze Tabakverbotspolitik an sich nur der erste Schritt und ein riesiger Test für weitere Maßnahmen ist, den Bürger vor sich selbst zu schützen. Auf der Agenda stehen längst schon weitere Stoffe, vor denen der freie Mensch geschützt werden muss, als da wären, Alkohol, Zucker und Fett. Gesundheitspolitik wird zu einer illiberalen Erziehungspolitik erwachsener, freier Bürger umfunktioniert, in deren Leben immer weiter und tiefer eingegriffen wird. Natürlich zu deren eigenem Wohl.

Wie jede zünftige Diktatur möchte man nicht nur die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen setzen sondern am liebsten gleich einen neuen Menschen schaffen. Hier einen, der gesund, produktiv, ökologisch nachhaltig und vernünftig ist – alles an sich positive Begriffe, die der Einlullung dienen, um immer weiter in die Privatsphäre der Menschen eingreifen zu können..