Nachdem die Öko-Branche jahrelang von den Medien hofiert wurde, und sich über jeden angeblichen „Skandal“ in der konventionellen Landwirtschaft klammheimlich gefreut hat, muss sie nun erleben wie es ist, wenn die Medien über einen der ihren herfallen. Nachdem ein Gartenbaubetrieb aus Bienenbüttel in Niedersachsen als mögliche Quelle der EHEC-Erreger identifiziert wurde, werden der Naturland-Betrieb und der Ort von Journalisten aus aller Herren Länder belagert. Und obwohl sich der Verdacht bisher nicht erhärtet hat beginnen die Vorverurteilungen und die Öko-Verbände sehen sich und ihr Konzept bedrängt. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn man den Schwarzen Peter wieder der konventionellen, am besten der abwertend als industriell bezeichneten Landwirtschaft hätte zuschieben können.
Nachdem man sich mit der konventionellen Landwirtschaft bei vorherigen Krisen auch nicht gerade solidarisch gezeigt hat, mault man nun rum, dass vorschnelle Schlüsse gezogen würden. Vielleicht haben sie ja Glück und es wird sich nie feststellen lassen, wie der Erreger in die Nahrungskette gelangte. Die Verbände gehen aber vorsorglich schon mal in die Vorwärtsverteidigung und versorgen ihre Mitglieder und Vermarkter mit passenden Textbausteinen und Argumentationshilfen, die die Mär vom gesünderen Öko-Produkt aufrecht erhalten sollen.
In Anbetracht der Überheblichkeit und Arroganz mit der die Öko-Verbände mit „Skandalen“ der konventionellen Landwirtschaft umgegangen sind, sollte man sich nicht scheuen auch für sie mal Krokodilstränen zu vergießen, wenn der EHEC-Erreger wirklich auf Öko-Produkten in Umlauf gekommen sein sollte..